Betrug Anwalt Strafrecht, § 263 StGB

Vorladung wegen Betrug: Strafen und rechtliche Konsequenzen

Betrug ist eine der häufigsten Straftaten in Deutschland und wird im Strafgesetzbuch (StGB) genau geregelt. In diesem Artikel erfahren Sie, was Betrug laut Gesetz bedeutet, welche Strafen drohen und wie sich besonders schwere Fälle von Betrug auszeichnen. Zudem erhalten Sie praktische Hinweise, wie Sie bei einer Vorladung oder Anklage reagieren sollten.

Was ist Betrug nach dem Strafgesetzbuch?

Der Begriff “Betrug” ist in § 263 StGB definiert. Betrug liegt vor, wenn jemand absichtlich durch Vorspiegelung falscher Tatsachen oder durch Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum bei einer anderen Person hervorruft, um sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen. Dadurch wird das Vermögen des Geschädigten geschädigt.

Die rechtlichen Grundlagen

Aus § 263 StGB ergibt sich der genaue Wortlaut des Gesetzes:

  1. Absatz 1: Wer in der Absicht handelt, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, indem er das Vermögen eines anderen schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft.
  2. Absatz 2: Der Versuch ist strafbar.
  3. Absatz 3: Besonders schwere Fälle können eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren nach sich ziehen. Beispiele hierfür sind:
    • Gewerbsmäßiges Handeln oder Bandenkriminalität.
    • Herbeiführung eines großen Vermögensverlusts.
    • Missbrauch von Amtsträgerstellung.
    • Vortäuschung eines Versicherungsfalls durch Brandstiftung oder andere schwerwiegende Handlungen.

Diese Definition macht deutlich, wie umfassend der Straftatbestand des Betrugs im deutschen Recht geregelt ist.

Welche Strafen drohen bei Betrug?

Die Strafen für Betrug hängen von der Schwere der Tat ab. Das Gesetz unterscheidet zwischen einfachem Betrug und besonders schweren Fällen.

Einfache Betrugsfälle

Bei einfachem Betrug droht eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Solche Fälle betreffen in der Regel kleinere Schäden und einmalige Handlungen.

Besonders schwere Fälle von Betrug

n besonders schweren Fällen (§ 263 Abs. 3 StGB) beträgt die Freiheitsstrafe mindestens sechs Monate bis zu zehn Jahren. Typische Merkmale besonders schwerer Fälle sind:

  • Gewerbsmäßigkeit: Bereits ein einmaliger Betrug kann als gewerbsmäßig eingestuft werden, wenn der Täter plant, durch die Tat eine regelmäßige Einnahmequelle zu schaffen.
  • Wirtschaftliche Notlage des Opfers: Wenn die Tat eine andere Person in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringt, wird die Strafe verschärft.
  • Missbrauch von Amtsträgerpositionen oder Versicherungsbetrug.

Gerichte berücksichtigen die individuellen Umstände der Tat und wägen sorgfältig ab, ob ein besonders schwerer Fall vorliegt.

Warum ist ein Rechtsanwalt wichtig?

Wenn Sie eine Vorladung, eine Anklageschrift oder einen Strafbefehl wegen Betrugs erhalten haben, sollten Sie unbedingt einen erfahrenen Anwalt für Strafrecht kontaktieren. Die rechtlichen Nuancen des Betrugs sind komplex, und es hängt oft von kleinen Details ab, ob ein einfacher oder ein besonders schwerer Fall vorliegt.

Unsere Leistungen für Betroffene

Wir beraten und vertreten Sie umfassend in Betrugsfällen. Unser Team von Experten für Strafrecht steht Ihnen in Bochum, im Ruhrgebiet und deutschlandweit zur Seite. Ob Vorladung, Anklage oder Strafbefehl – wir entwickeln die beste Strategie für Ihre Verteidigung. 

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