Raub Anwalt Strafrecht, § 249 StGB

Raub im deutschen Strafrecht

Der Raub ist im 20. Abschnitt des Strafgesetzbuches geregelt. Der Straftatbestand schützt das Eigentum und die persönliche Freiheit.

Was sagt das Gesetz?

(1) Wer mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft.

(2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Welche Strafe droht bei einem Raub?

Im deutschen Strafrecht wird unterschieden zwischen Vergehen und Verbrechen. Vergehen sind Straftaten, die mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bestraft werden, wobei es keine Mindeststrafe gibt. Bei Verbrechen hingegen handelt es sich um Straftaten, welche mit einem Mindestmaß von einem Jahr Freiheitsstrafe bedroht sind. Der Raub ist ein Verbrechen.

Neben dem einfachen Raub aus § 249 StGB gibt es auch den schweren Raub, der in § 250 StGB geregelt ist.

§ 250 StGB, Schwerer Raub

(1) Auf Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren ist zu erkennen, wenn

  1. der Täter oder ein anderer Beteiligter am Raub
  2. a) eine Waffe oder ein anderes gefährliches Werkzeug bei sich führt,
  3. b) sonst ein Werkzeug oder Mittel bei sich führt, um den Widerstand einer anderen Person durch Gewalt oder Drohung mit Gewalt zu verhindern oder zu überwinden,
  4. c) eine andere Person durch die Tat in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung bringt oder
  5. der Täter den Raub als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Raub oder Diebstahl verbunden hat, unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds begeht.

(2) Auf Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter oder ein anderer Beteiligter am Raub

  1. bei der Tat eine Waffe oder ein anderes gefährliches Werkzeug verwendet,
  2. in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 eine Waffe bei sich führt oder
  3. eine andere Person
  4. a) bei der Tat körperlich schwer mißhandelt oder
  5. b) durch die Tat in die Gefahr des Todes bringt.

(3) In minder schweren Fällen der Absätze 1 und 2 ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren

Beim schweren Raub ist festzuhalten, dass dort in der Regel eine Mindestfreiheitsstrafe von nicht unter drei Jahren droht. Dies stellt eine sehr hohe Strafandrohung dar. In jedem Fall steht Ihnen bei einem solchen Tatvorwurf das Recht auf einen Verteidiger zu. Die Pflichtverteidigung ist eine Ausgestaltung des Rechtsstaatsprinzips, damit Sie insbesondere bei schweren Tatvorwürfen vor Gericht verteidigt werden. Auch im Fall der Pflichtverteidigung (notwendige Verteidigung) haben Sie die Möglichkeit, Ihren Anwalt selbst zu bestimmen. Es ist unbedingt anzuraten, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen, da Ihnen ansonsten das Gericht oder die Staatsanwaltschaft einen Rechtsanwalt zuordnet.

Haben Sie eine Vorladung der Polizei oder eine Anklageschrift der Staatsanwaltschaft wegen Raubes erhalten?

Wie oben aufgezeigt drohen im Fall der Verurteilung wegen eines Raubes empfindliche Strafen. Die Mindestfreiheitsstrafe liegt bei einem einfachen Raub nicht unter einem Jahr. Sie sollten also umgehend anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, um einen möglichst günstigen Ausgang Ihres Verfahrens zu erwirken. Unsere Anwälte für Strafrecht beraten Sie in Bochum, im gesamten Ruhrgebiet und bundesweit.

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